Tanz der Vampire – Eine Musicalexkursion
Ich denke, bei Musicals allgemein gibt es genau zwei Möglichkeiten: Entweder liebt man sie oder man hasst sie abgrundtief, einen Zwischenstand gibt es da nicht wirklich. Ich persönlich, und hoffentlich auch die ca. 100 Leute, die mit auf die Musicalexkursion im Januar kamen, gehören definitiv zu der ersten Kategorie. Aber wie war dieses spezielle Musical – Der Tanz der Vampire – so? Lohnt es sich, auch mal einen Familienausflug dahin zu machen und in diese ganz besondere Welt des Singens und Tanzens einzutauchen?
Als erstes einmal zu der Location: Hier kann man direkt sagen, dass das Theater wirklich sehr schön ist und auch der Weg dahin kann sehr spannend sein, denn die „Musical-Insel“ in Hamburg ist von der Stadt aus auch per Boot erreichbar, alle Seekranken können aber auch mit dem Auto von der anderen Seite auf das Gelände fahren. Immerhin gibt es so weniger Stau auf dem Parkplatz :). Der Saal ist auch sehr schön, aber bei den Sitzplätzen gibt es hier einen kleinen Abzug. Das Layout wurde nämlich so designt, dass es wie in einem Graphen mit exponentiellem Anstieg f(x)=2*1^x aussieht, was für alle Nichtmathematiker heißt, dass es irgendwie nach oben hin immer steiler wurde. Und da unsere Schule vorbildlich in der allerletzten Reihe die meisten Plätze gebucht hatte, saßen wir gefühlt 100 Meter über dem Erdboden. Manche hatten sogar schon Probleme mit der Höhenangst, da es wirklich steil hinabging, aber auch die Mimik der Schauspieler und auch manche Songtexte waren kaum zu verstehen. Dafür haben uns die Soundeffekte hingegen manchmal beinahe einen Herzinfarkt geschenkt, direkt hinter uns waren die großen Lautsprecher :D.
Nun aber zum Musical selbst (oder dem bisschen, das ich verstehen konnte). Und ihr könnt aufatmen, denn hier werde ich nicht so rumjammern, es war nämlich wirklich fantastisch :D. Dafür hat es sich echt gelohnt, vom Stuhl fast 50 Meter tief zu fallen und kläglich zu sterben. Es ist ein Musical, das es brillant schafft, Rock und Horror mit waghalsigen Tanzeinlagen zu kombinieren und dabei noch ein paar Witze reinzubringen. Ich werde an dieser Stelle nicht zu viel zur Handlung verraten, keine Sorge, aber ich denke, ich kann sagen, dass es um einen alten Professor und seinen Gehilfen, Alfred, geht, die in den Tiefen Rumäniens nach Vampiren suchen und dabei in einem Dorf landen, das mehr darüber weiß, als es zugeben will. Hinweis: Mehrfach werden Begegnungen mit Vampiren stattfinden. Besonders gut finde ich bei dem Musical allerdings nicht nur die Tanzeinlagen, die technische Umsetzung oder die Songs, von denen man wochenlang Ohrwürmer bekommen könnte, sondern auch die Charaktere, die einem zu jeder Zeit sympathisch erscheinen. Und damit meine ich auch die „Bösen“. Ich persönlich konnte mich bei dem Stück gar nicht auf eine bestimmte Seite schlagen, weil wirklich alle Figuren sehr einfühlsam (und ziemlich cool) dargestellt werden, es macht unheimlich viel Spaß mit seinen Freunden darüber zu diskutieren, welcher der Charaktere am besten ist.
Allgemein kann man also sagen, dass es ein wirklich lustiges und raffiniertes Musical für all die ist, die es auch mal ein wenig rockiger und bissiger mögen, denn beim Tanz der Vampire bleibt garantiert keiner still sitzen.
Nur bucht bitte keine Plätze in der letzten Reihe.
Tut es nicht.
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