Möge die Macht der Worte mit dir sein

Am Dienstag, den 17.10.2017, fand in der Stadtbibliothek in Hannover die Messe #klartext2017 für Schüler und Schülerinnen statt, bei der es rund ums Schreiben ging. Viele Möglichkeiten wurden dort angeboten: viel zum Journalismus, wie zum Erkennen von Fake News, Reportagen schreiben, generelle Informationen zum Beruf als Journalist und Mobile Reporting, wie auch Poetry Slam, Listicles und grundsätzlich zum Umgang mit Sprache. An diesem Programm konnte man in Workshops und Lesungen teilnehmen, aber auch der Poetry Slammer Bas Böttcher gab am Anfang zur Begrüßung wie auch zum Abschluss eine kleine Vorstellung zum Besten – sehr beeindruckend, wie er locker, leicht und flockig mit Wörtern spielte, sie umstellte, neu ordnete und Buchstaben ergänzte, sodass sie neue Bedeutungen bekamen. So wurde aus mächtig mal eben schmächtig. Auch bei seinem Workshop überzeugte er und gab mithilfe vieler Beispiele, Reime, Geschichten und Rätsel einen Einblick, wie man die richtigen Worte finden kann.

Die Schüler waren bei fast allen Workshops angehalten, sich selbst zu beteiligen, einzubringen und Fragen zu stellen. Die Experten beantworteten diese bestmöglichst, gingen auf ihr Publikum ein und gaben auch Fragen zurück. So hat fast jeder von ihnen gefragt, was man denn schon für Erfahrungen gemacht habe, ob man selber schreibe oder sogar Teil einer Schülerzeitung sei. Wenn letzteres nicht der Fall war, aber Interesse bestand, eine neu zu gründen, falls es noch keine an der Schule geben sollte, so gab es auch einen Workshop mit Informationen, was alles vorher zu beachten und zu organisieren ist. Zum Beispiel, welche Rechte man hat und welche Gesetze einen einschränken, aber auch, was alles an Arbeit dazu gehört, damit die Redaktion überleben kann. Für Schüler, die wirklich eine Schülerzeitung gründen wollen, war dieser Workshop sehr aufschluss- und hilfreich.

Generell wurde dort viel mit Medien gearbeitet und betont, wie wichtig es im Beruf eines Journalisten ist, dass die Berichte, die geschrieben werden, auch beim Leser ankommen. Auch für viele andere Berufe ist der Umgang mit Social Media, vor allem Facebook und Twitter, schon Grundvoraussetzung, wie beim Journalisten. Als Schreibmittel kann mittlerweile sogar das Handy eingesetzt werden, wenn mal kein Block und Stift in Reichweite sind. So wurde der Workshop über Reportagen einer, der eher wie ein verbales Handbuch zum Umgang mit Schreibprogrammen als eine Anleitung zum Schreiben wirkte. Das war durchaus nützlich und gut erklärt, jedoch sind die Reportagen ein wenig zu kurz gekommen- ein wenig am Thema vorbei.

Auch Vorlesungen konnte man sich anhören. Lea-Lina Oppermann hat ihren Zuhörern einen Ausschnitt aus ihrem Jugendroman „Was wir dachten und was wir taten“ vorgelesen, welcher – wie auch die meisten der anderen Programme – auf große Begeisterung traf.

Zwischen den Workshops und den Vorlesungen, die immer eine Stunde lang dauerten, gab es in der Eingangshalle einen „Raum der Möglichkeiten“ mit vier bis fünf Ständen von verschiedenen Organisation, die sich mit Sprache und Text befassen, und von Experten betreut wurden, die leider weniger einladend guckten und daher auch eher weniger besucht wurden. Dennoch boten sie viele Informationen zu Organisationen und Firmen zum späteren Beruf in dieser Richtung.

Das Highlight der Veranstaltung war für die meisten Bass Böttcher, dessen Vorstellung mit Abstand die am besten besuchte war. Insgesamt konnte man viel lernen und es war viel Interessantes dabei, allerdings nicht direkt für jeden, denn wer sich nicht für Journalismus interessierte, langweilte sich schnell, da es nur einen einzigen Stand gab, der tatsächlich Übungen zum Verbessern des Schreibstils anbot. Für diese Schüler gab es aber genug Verpflegung, die bestimmt den einen oder anderen getröstet hat.

von Lara Hartge

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