Ausflug im Dunkeln

Am 9. April ging es für die Klassen 9a und 9d unseres Gymnasiums zum „Dialog im Dunkeln“ nach Hamburg. Ich als Schüler hatte dort eine trockene Ausstellung mit – entsprechend dem Titel – dunkelfarbigen Exponaten oder Kunstwerken erwartet. Stattdessen fanden wir Schüler in der Eingangshalle nur eine Tür ins Dunkle vor. Dann erst wusste ich, was ich zu erwarten hatte.

„Dialog im Dunkeln“ ist eine mitten in der Hamburger Speicherstadt gelegene Ausstellung, bei der das Publikum von blinden Personen in kleinen Gruppen durch völlig abgedunkelte Räume geführt wird. Nach einer kurzen Wartezeit ging es durch eine Tür hindurch in einen halbdunklen Raum, wo wir Blindenstöcke bekamen. Dann verließ uns der Mitarbeiter mit den Worten, dass gleich ein Führer kommen würde, der uns durch die Ausstellung führen würde. Nachdem wir uns schweren Schrittes ins komplett Finstere gewagt hatten, hörten wir eine freundliche Stimme, die sich uns kurz vorstellte und uns nach unseren Namen fragte. Später erfuhren wir dann, dass dieser Museumsführer selber seit seiner Geburt blind ist und uns in der Ausstellung seinen Alltag näher bringen wollte. Dazu gingen wir durch eine Art dunklen Irrgarten, der verschiedene Situationen des Alltags darstellte und in dem wir uns komplett auf den blinden Mitarbeiter verlassen mussten. So befand man sich mal in einem Park, dann im Verkehr einer Großstadt und am Ende an einer Kasse in einer Bar, an der man sich, wenn man wollte, eine Brezel oder sonstige kleine Naschereien kaufen konnte – im Dunkeln natürlich.

Nachdem wir uns dann als Klasse wieder in der Eingangshalle versammelt und unsere Erfahrungen ausgetauscht hatten, ging es zu einem Workshop, in dem uns Sehbehinderungen und deren Ursachen dargestellt wurden, Fragen geklärt wurden und wir noch einmal persönlich mit einer blinden Person sprechen konnten. Später hatten wir dann noch Zeit, in der schönen Speicherstadt ein wenig shoppen zu gehen oder etwas Essen zu kaufen. Auch im großen Hauptbahnhof gab es genug Möglichkeiten dazu. Daraufhin ging es dann mit dem Zug zurück nach Celle.

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von Florian Scholdei

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