Interview mit dem Rudelführer
Seine Leittiere sollte man immer gut kennen, einerseits, weil sich die Herde sonst verirren könnte, andererseits, weil es wirklich unpraktisch wäre, nicht zu wissen, wer eigentlich der eigene Ansprechpartner ist.
Wolf Luttermann ist mittlerweile seit einem guten halben Jahr unser Schülersprecher, da wurde es auch mal Zeit, dass die Schülerzeitung unserem Alpha einen Besuch abstattet und ein kleines Interview mit ihm durchführt, wie er sich denn bisher so schlägt.
SZ: Wie gefällt es dir bisher im Amt des Schülersprechers?
Wolf: Erstmal ist es natürlich ziemlich anstrengend, weil man nicht nur Ansprechpartner für die Schüler ist, sondern auch viele Lehrer mit einem reden wollen. Bei einer so großen Gruppe trägt man schon eine große Verantwortung, die einem manchmal auch zu schaffen machen kann. Allerdings macht es auch ziemlich viel Spaß, was den ganzen Stress wettmacht. Gut finde ich vor allem, dass man schon eine Menge Einfluss hat und das, was man ändern möchte, auch vertreten kann.
SZ: Habt ihr bisher schon Erfolge erzielen können?
Wolf: Ja, auch wenn das natürlich immer ziemlich schwierig ist. Trotzdem haben wir schon verschiedenste Dinge mit unseren Stimmen erreicht, zum Beispiel gibt es nun eine ziemlich gute Kommunikation zwischen den Schülern und dem Schülerrat. Auch haben wir es geschafft, jetzt feste Protokollanten für unsere Sitzungen einzuführen, die eine Art „Schülerversion“ der Sitzung verfassen, damit später auch jeder über die Besprechungen Bescheid weiß. Allerdings gibt es auch noch Dinge, die wir hoffentlich in Zukunft noch durchbringen können.
SZ: Und musstet ihr auch schon einmal zurückstecken?
Wolf: Leider schon, besonders bei Abstimmungen ist es immer schwierig, da wir einerseits einfach zu wenige Stimmen haben und uns andererseits manchmal auch einfach die Informationen fehlen oder einen nur kurz vorher erreichen und man sich nicht mehr wie gewünscht darauf vorbereiten kann. Manchmal muss ich die Arbeit als Schülersprecher bedauerlicherweise wegen der Schule auch einfach ein wenig zurückstecken, obwohl ich eigentlich mehr Einsatz zeigen will, was dann besonders schade ist.
SZ: Wie ist es denn so, mit Lehrern zusammenzuarbeiten?
Wolf: Das ist überraschenderweise ein ganz neues Verhältnis, was sich da aufbaut. Man arbeitet jetzt viel mehr als Gleichgestellte und hat nicht mehr so sehr dieses Arbeitsverhältnis, was sich in der Schule nun mal einfach ergibt. Man merkt schon, dass das Zusammenspiel so viel besser wird und auch der Kontakt zueinander einfach leichter. Viele gute Beziehungen können dabei entstehen, die man so noch gar nicht kannte, besonders mit eher unbekannten Lehrern. Allgemein kann ich sagen, dass man definitiv mehr merkt, dass Lehrer auch nur Menschen sind, mit denen man sich ganz normal unterhalten kann. Diese Nähe ist an dieser Schule einfach noch zu wenig vertreten.
SZ: Also musst du nicht um deine mündliche Note fürchten? 😀
Wolf: (Ein paar Sekunden Schweigen, dann leichtes Lachen) Man sollte sich natürlich nicht zu sehr in die Haare kriegen. Schlussendlich sitzt der Lehrer nun mal am längeren Hebel und man sollte sich natürlich Mühe geben, immer recht gut dazustehen. Aber da man generell auch mit vielen Lehrern zusammenarbeitet, die man gerade nicht im Unterricht hat, ist das nur in wenigen Fällen so.
SZ: Hast du denn vor Stress schon ein paar Falten bekommen?
Wolf: Um ehrlich zu sein, wahrscheinlich schon. Schülersprecher zu sein und gleichzeitig noch den normalen Schulstress wie jeder andere zu haben, kann manchmal ganz schön viel sein. Ich erinnere mich noch daran, dass einmal an einem Tag die Schulvorstandssitzung und direkt danach noch ein Info-Abend für die Viertklässler stattfanden, wo wir auch etwas sagen sollten. Schlussendlich war ich dann um halb zehn zu Hause. In diesen Momenten fragt man sich natürlich schon, was man eigentlich davon hat, aber gleichzeitig will man auch niemanden enttäuschen und gibt auf jeden Fall weiter sein Bestes.
SZ: Aber du bereust dein Antreten des Amtes nicht?
Wolf: Nein, garantiert nicht. Wie schon gesagt, manchmal gibt es diese Augenblicke, in denen man sich fragt, ob es das alles wert ist, aber die gehen auch schnell wieder vorbei. Ich will diese Schule hier weiterbringen und viele haben mir gesagt, ich sei sehr gut für den Job und mache ihn ordentlich. Mein Ziel ist es, mich wirklich für die Schüler einzusetzen, und das gebe ich nicht so schnell auf. Ich denke auch, dass mir selbst dieses Amt für mein späteres Leben unglaublich viel mitgeben wird, zum Beispiel eine gute Zeiteinteilung und Selbstorganisation.
SZ: Im Prinzip hast du es jetzt schon erwähnt, aber was ist deine persönliche Motivation für den Job?
Wolf: Ja genau, mein größtes Ziel ist es natürlich, die Schüler zu vertreten und für sie einzustehen, was praktisch heißt, auch für die Schule das Beste rauszuholen. Ich denke, wenn man schon lange hier an dieser Schule gewesen ist, sieht man einfach bestimmte Probleme oder Unstimmigkeiten und ich will diese Sachen jetzt verändern und besser machen, sodass jeder Schüler hier sein Schulleben so angenehm wie möglich verbringen kann.
SZ: Eine letzte Frage noch: Werden oft Wortwitze mit deinem Namen gemacht?
Wolf: (lacht) Ja natürlich, das ist mittlerweile sogar eigentlich schon recht normal, einfach weil mein Name so selten ist. Mit der Zeit sind solche Fragen, ob meine Schwester denn Papagei heiße, allerdings abgeklungen, die tauchen kaum noch auf. Es hat sich auch so eingespielt, dass ich, wenn ich meinen Namen sage, direkt auch klarstelle, dass er genauso wie das Tier geschrieben wird. Allerdings mag ich meinen Namen gerne und finde es gut, dass er so außergewöhnlich ist. Dadurch wird man selbst und der Name nie von anderen vergessen und sticht so ein wenig aus der Erinnerung hervor. Ich würde ungerne einen anderen haben.
Das war also der kleine Einblick in Wolf Luttermanns Erfahrung als Schülersprecher. Es scheint ganz so zu sein, als würde er sein Rudel ganz gut kennen und sehr motiviert sein, noch neue Wälder zu erschließen. Da können wir nur sagen: Wir freuen uns auf das, was noch kommen mag! 😀
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