Lachendorfer COMENIUS-Schulpartnerschafts-Projekt abgeschlossen

Acht internationale Treffen, sieben neu angelegte Schulgärten und Dutzende von neu geknüpften Freundschaften ins Ausland – das ist das stolze Resultat der zweijährigen Schulpartnerschaft des Immanuel-Kant-Gymnasiums Lachendorf mit sechs weiteren ländlichen Gymnasien aus den Ländern Frankreich, Spanien, Portugal, Polen, Slowenien und Finnland. Jedes der seit 2011 durchgeführten Meetings in den verschiedenen Ländern, an denen jeweils eine Delegation aus Schülern und Lehrern jeder Schule teilnahm, entwickelte sich zu einer großen Bereicherung für den eigenen Horizont, diente aber auch der persönlichen emotional-sozialen Einstellung gegenüber anderen Kulturen, Sprachen, Lebensstilen, Menschen. Selbst banale Feststellungen wie jene, dass die Elsässer das Wort „Comenius“ einfach nicht ohne ein gedehntes „üüü“ aussprechen können, ließ die deutschen Teilnehmer der Comenius-Arbeitsgemeinschaft in Lachendorf ein Stückchen mehr zu internationalen Menschen werden. Die in allen Ländern unter dem Projektmotto „Inside Landscape – Outside Landscape“ angelegten internationalen Schulgärten zeugen von der weiter bestehenden Verbindung quer durch Europa.

Im September wurde – nach dem offiziellen „Final Meeting“ im Mai in Frankreich – das Comenius-Programm endgültig mit einem inoffiziellen Abschlusstreffen an der den Austausch leitenden Schule in Lachendorf beendet. Obwohl Finnen und Slowenier nicht dabei sein konnten, erlebten die Gäste vier spannende Tage mit einem vollen Programm. Neben einer tiefgehenden Führung durch die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen unternahm man auch eine (äußerst) ausgedehnte Paddeltour auf der Aller. Abends beim (kulturell natürlich sehr wertvollen) Treff beim Döner-Laden war man nur noch in der Lage, darüber zu philosophieren, ob der englische Begriff „shitstorm“ eigentlich die korrekte Übersetzung für „Durchf…“ – nun ja.

Land, nein, Böschung in Sicht beim gemeinsamen Paddeln auf der Aller (Fotograf: Martin Weimer)
Land, nein, Böschung in Sicht beim gemeinsamen Paddeln auf der Aller (Fotograf: Martin Weimer)

Im Laufe des von der EU subventionierten Projektes entstanden neben den schulischen Gärten verschiedene Projektarbeiten: Die deutschen Gymnasiasten erstellten beispielsweise ein siebensprachiges Pflanzenwörterbuch und gründeten eine eigene „Comenius-Band“. Im Mittelpunkt standen außerdem die Arbeiten an den sogenannten „Garden on Wheels“, also sehr kreativ gestalteten Mini-Gärten, die an einer Schnur durch das Dorf gezogen werden können. Die obligatorische Garden-on-Wheels-Parade durch Lachendorf wurde mit Unterstützung von Bläserklasse und Samtgemeindebürgermeister Jörg Warncke am letzten Tag des Treffens in Deutschland durchgeführt. Verbunden mit dem Abschluss der Schulpartnerschaft wurde am Immanuel-Kant-Gymnasium außerdem ein öffentliches Schulfest veranstaltet, bei dem auch das neue „Grüne Klassenzimmer“ eingeweiht wurde, das es ermöglicht, im Sommer den Unterricht einzelner Klassen nach draußen zu verlegen.

Ein Artikel der Still Writin'-Jugendredaktion
Ein Artikel der Still Writin‘-Jugendredaktion

Als die Gastschüler und Gastlehrer am Dienstag wieder abfuhren, wirkte das Projekt tatsächlich endgültig abgeschlossen. Doch allzu großer Abschied war nicht nötig, da die meisten Schüler weiterhin via Internet Kontakt zu ihren Gastpartnern haben und die Errungenschaften des Projekts somit weiterführen. Geplant ist nun ein weiteres COMENIUS-Projekt mit neuen Partnerschulen.

Artikel im Celler Blickpunkt: (Seite 10)

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von Tim Ruben Weimer

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