Abitur 2011 – unser erster Abitur-Jahrgang: Interview mit Yannick und Alina

Dies ist das erste Interview einer Reihe, in der die Schüler aus dem ersten Abschlussjahrgang unserer Schule (Abi 2011) interviewt werden sollen. Entstanden ist das Ganze durch Fotos, die wir im Schülerzeitungs-Raum fanden. Dabei gab es auch Fotos mit einem jungen 10.-Klasse-Paar von 2009: Alina und Yannick. Die beiden sind immer noch zusammen und wollen bald heiraten. Ich habe die beiden im Lehrerzimmer auf dem grünen Sofa interviewt. Sie sind extra dafür zu uns in die Schule gekommen. Danke dafür!

 

Wie ist es, in eurer alten Schule zu sein?

Yannick: ,,Ich finde es einfach aufregend, wir sind auch zweimal in der Woche hier in der Sporthalle. Es ist cool, jetzt mal wieder im Hauptgebäude zu sein. Außerdem hoffe ich, dass die Mensa öffnet und ich ein Pizzabaguette bekomme. Denn ich habe immer in jeder Pause eines gegessen.“

Wie war damals der Abiball?

Yannick: ,,Es war schon witzig, denn am Anfang haben zuerst nur die Frauen getanzt und danach die Männer. Aber wir haben in einer Disco hier in Lachendorf gefeiert. Das war ein bisschen unglücklich. Es war allerdings schon cool, dafür, dass wir der erste Jahrgang waren.“

Alina: ,,Dadurch, dass wir eben so ein kleiner Jahrgang waren, hatten wir eher eine Party, denn es war nicht so spießig wie auf den anderen Abibällen.“

Wie viele wart ihr denn?

Alina: ,,Wir waren 38, also nicht so viele.“

Was macht ihr beruflich?

Alina: ,,Ich bin Kinderkrankenschwester auf einer kinder-onkologischen Station in Braunschweig, also auf einer Krebs-Station.“

Onkologische Station: Ist das nicht hart?

Alina: ,,Ja, schon, es ist eine Herausforderung, denn wir haben viele schwerkranke Kinder. Aber man freut sich dann auch, wenn sie es schaffen. Hier in Celle habe ich mich jetzt für die Frühchen-Intensiv-Station beworben und ich muss mich dafür entscheiden, ob ich da jetzt hinwill. Es gibt ja allgemein einen Pflegemangel. Da kann man sich eigentlich fast aussuchen, wo man arbeitet, wenn man alles mitbringt, was so gesucht wird.“

Yannick: ,,Und ich studiere noch, und zwar Energietechnik in Hannover. Ich bin im nächsten Monat fertig, dann fange ich als Ingenieur an.“

Energietechnik, ist das ein Master?

Yannick: ,,Ja. Das wurde 2011 zum ersten Mal in Hannover angeboten und ist so ein Mix aus Maschinenbau und Elektrotechnik, z. B. weiß man, wie Generatoren oder ein Kühlschrank funktionieren.“

Ist das empfehlenswert?

Yannick: ,,Ja, es ist superspannend, nur man muss sich im Vorfeld darüber klar werden, was der Unterschied zwischen einer Universität und einer Fachhochschule ist. Ich bin jetzt an der Uni, das ist also sehr wissenschaftlich. An einer Fachhochschule lernt man auch vieles, aber es ist anwendungsbezogener. Es gibt dort auch ein Praxis-Semester, bei dem man gleich ein bisschen Arbeitsluft atmen darf. Hätte ich das vorher gewusst, weiß ich nicht, was ich gemacht hätte, aber eigentlich bin ich so schon glücklich. Außerdem muss man sich bewusst sein, dass man nicht immer in der Nähe einen Job findet, der einen interessiert. Ich werde jetzt in der technischen Gebäudeausrüstung, also Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen in Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden, arbeiten. Das wird also im großen Stil sein, nicht in Privathäusern.“

Seid ihr selbst schon mal im Krankenhaus gelandet?

Alina: ,,Ja, schon öfters. Einmal, in der vierten Klasse, da habe ich mir selbst sozusagen zwei Zehen amputiert, weil ich beim Fahrradfahren an einem Steinkrog hängen geblieben bin. Die sind jetzt aber wieder dran. Außerdem noch 2011 und 2012 Kreuzband-OPs.“

Yannick: ,,Ja, ich hatte zwei Nasen-OPs. Das ist kein Schönheits-Ding gewesen. Ich hatte eine schiefe Nasenscheidewand und deswegen Atemprobleme. Das wurde beim ersten Mal ein bisschen unsauber gemacht, weshalb ich noch ein zweites Mal hinmusste. Außerdem noch einmal wegen meiner Hand, die ich mir beim Handball gebrochen habe.“

Was waren eure Lieblingsfächer?

Alina: ,,Also bei uns beiden Sport und bei mir dann noch Physik und Religion, das aber auch nur, weil wir zu sechst in einem Kurs waren.“

Yannick: ,,Bei mir Mathe und der Deutsch-Kurs bei Frau Dannenfeld, der war auch super – bis zu dem Moment, wo mein Freund und ich auseinandergesetzt wurden. Das fand ich nicht so gut.“

In welchen Fächern wart ihr besonders gut und in welchen schlecht?

Alina: ,,Ich war in Chemie sehr schlecht, deswegen habe ich es abgewählt. Richtig gut war ich auf jeden Fall in Religion“

Yannick: ,,Also mein bestes Fach war Sport, und in Mathe war ich auch ganz gut, allerdings war ich in Deutsch und Kunst eher nicht so gut.“

Habt ihr früher wegen Noten gelogen?

Alina: ,,Nein, brauchten wir beide nicht.“

Seid ihr noch mit Leuten aus eurer alten Klasse befreundet?

Alina: ,,Ja, mit einigen! Weil wir ja auch so ein kleiner Jahrgang waren, haben wir noch mit ca. der Hälfte regelmäßigen, guten Kontakt. Einige sehen wir auch durch unseren Handball relativ oft.“

Würdet ihr diese Schule für andere empfehlen und eure eigenen Kinder hierherschicken?

Yannick: ,,Ja, auf jeden Fall!“

Wo wohnt ihr?

Alina: ,,Noch wohne ich in Braunschweig, aber wir suchen gerade eine gemeinsame Wohnung in Celle. Yannick wohnt schon in Celle. Im April wollen wir dann auch zusammenziehen.“

Was sind eure Hobbys?

Yannick: ,,Handball, das ist eigentlich das größte Hobby. Und ansonsten mag ich noch Konzerte, hauptsächlich Linkin Park und überhaupt so die Richtung Rock.“

Alina: ,,Bei ihm sind es Konzerte und ich gehe noch gerne laufen.“

Macht ihr viele Ausflüge?

Alina: ,,Eher nicht, weil wir durch Handball so viele Fahrten haben, oft bis nach Hamburg. Durch meinen Schichtdienst arbeite ich zusätzlich jedes zweite Wochenende, und dann wohnen wir ja auch noch nicht zusammen.“

Habt ihr noch etwas Großes vor?

Alina: ,,Ja, wir heiraten im Mai und wollen davor noch zusammenziehen. Eine Woche vor der Hochzeit steht der Polterabend an.“

Yannick: ,,Und wir wollen noch einen Road Trip in den USA machen, vor allem in Kalifornien.“

Was esst ihr gerne?

Alina: ,,Spaghetti Bolognese und Gyros.“

Yannick:  ,,Also ich mag gerne Hähnchenpfannen mit Gemüse und Reis.“

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Lana (6b). Seitdem ist einiges passiert: Alina hat jetzt eine Stelle in Hannover angenommen und Yannick gehört nun auch – wie angekündigt – zur arbeitenden Bevölkerung und ist kein Student mehr.

von Lana

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