Notenhacks für den listigen Schüler – Wie man sich schnell hocharbeiten kann

Noten, Noten, Noten… welchem Schüler hängt dieses Thema nicht langsam schon zum Hals heraus. Der Unterricht scheint nur noch aus diesen zu bestehen und die Eltern tun so, als würden sie das ganze spätere Leben und den Charakter bestimmen. Gerade in den jüngeren Jahren scheint es einfach noch so viele Dinge zu geben, die spannender sind, als seine Nase in staubige Textbücher zu stecken. Damit man allerdings auch mit wenig Zeitaufwand schnell zum Ziel kommen kann und mit seinem Zeugnis vor seinen Eltern strahlen kann, gibt es hier ein paar Tipps und Tricks für euch :).

 

  • Mündliche Mitarbeit

Um direkt einmal auf das Wichtigste zu sprechen zu kommen: Will man gute Noten mit möglichst wenig Anstrengung und Lernaufwand erreichen, muss man sich in die mündliche Mitarbeit stürzen. Nicht nur lernt und versteht man den Stoff auch viel besser, wenn man im Unterricht aufmerksam mitmacht, auch wird der Lehrer einen mehr wahrnehmen und sich ein besseres Bild machen, was natürlich automatisch in einer besseren Gesamtnote resultieren wird. Dadurch bräuchtet ihr einerseits nicht mehr so viel zuhause lernen und andererseits schafft euch das einen guten Puffer für eher schlecht geratene Arbeiten oder auch Stunden, in denen ihr nicht so gut drauf seid. Immerhin macht in vielen Fächern die mündliche Leistung 60% eurer Gesamtnote aus, wenn ihr dort also auf einer 1 oder guten 2 steht (zielt lieber auf eine 1 ab), kann euch schriftlich nicht mehr viel passieren. Selbst wenn, dann wird der Lehrer es eher milder und als Ausrutscher bewerten, wenn er weiß, dass ihr sonst im Unterricht gut mitmacht.

 

  • Referate

Um an den letzten Tipp anzuschließen; Referate sind in den Fächern wichtig, in denen ihr die mündliche Note nicht so leicht nach oben bekommt. Fragt euren Fachlehrer einfach (am besten frühzeitig!), ob ihr über ein unterrichtsrelevantes Thema, das euch idealerweise auch noch interessiert, einen Vortrag oder eine Unterrichtseinheit halten könnt – allein oder mit Freunden ist euch überlassen. Wenn euch kein Thema einfällt, könnt ihr auch euren Lehrer nach Inspirationen fragen oder eine andere Extraleistung (z. B. Extra-Aufgaben) erbringen. Auf jeden Fall ist sicher, dass es – falls ihr eure Sache gut macht – eure Note sehr nach oben ziehen kann und dem Lehrer ebenfalls ein positives Bild vermittelt. Meine persönliche Divise ist es, diesen Tipp mit dem obigen kombiniert zu benutzen, wenn ihr also alleine von der mündlichen Mitarbeit noch keine 1 mündlich verdient habt, haltet noch ein 1ser Referat. So ist eine 1 oder 2 als Endnote leicht erreichbar, wenn ihr euch in den Arbeiten recht gescheit anstellt.

 

  • Lernzettel

Kommen wir damit nun zu den Arbeiten und dem richtigen Lernen davor, denn das muss gar nicht so anstrengend und frustrierend sein, wie man es sich immer vorstellt. Am wichtigsten ist es bei der Vorbereitung wohl, sich einen „Lernzettel“ anzufertigen; den ganzen Stoff also noch einmal in Ruhe durchzugehen und alles für die Arbeit Relevante kompakt auf einem oder mehreren Zetteln zusammenzufassen. Nicht nur lernt ihr somit durch das Aufschreiben schon, bevor ihr mit dem eigentlichen Lernen erst angefangen habt, auch wird euch der vorher beinahe unbezwingbare Stoff nun viel übersichtlicher erscheinen. Ihr müsst jetzt nicht mehr die ganze Mappe durchblättern, um die wichtigen Informationen immer und immer wieder zu suchen, sondern wirklich nur noch einen Zettel auswendig lernen, außerdem bemerkt ihr Stellen, zu denen ihr vielleicht noch Fragen habt. Falls ihr Probleme damit habt, euch bestimmte Sachen einzuprägen, hilft es auch, Spickzettel zu schreiben. Nicht, damit ihr dann letztendlich spicken könnt, sondern damit ihr alles einmal sehr kompakt aufschreiben könnt. Unglaublich, aber wahr, dadurch merkt ihr es euch viel leichter.

 

  • Bei Fragen auf den Lehrer zurückkommen

Falls ihr also nun beim Erstellen des Lernzettels oder auch im Unterricht merkt, dass ihr etwas nicht ganz verstanden habt, dann seid nicht ängstlich davor, den Lehrer noch einmal danach zu fragen. Viele denken immer, es würde dann negativ auffallen, dabei ist eher das genaue Gegenteil der Fall. Euer Lehrer wird merken, dass ihr euch für den Unterricht interessiert, was auch wieder positiv in die mündliche Note einfließen wird. Außerdem sind alle Lehrer froh, wenn sie Fragen gestellt bekommen, um es auch noch einmal für die erklären zu können, die sich nicht melden und von denen sie nur vermuten, dass sie es nicht verstanden haben. Auch will er ja schließlich, dass ihr den Stoff versteht, er wird also auf jede Frage eingehen. Vor der Arbeit noch einmal E-Mails an ihn mit noch aufgekommenen Fragen zu schreiben, ist dabei ebenfalls willkommen, auch wenn ihr diese vielleicht nicht gerade erst am Abend vor der Arbeit verfassen solltet :D. Fragen auf allen erdenklichen Wegen zu stellen ist für ihn (und für euch) auf jeden Fall viel angenehmer und besser, als die Fehler nachher in der Arbeit zu finden!

 

  • TheSimpleClub

Eher ein kurzer Hinweis als ein Tipp: TheSimpleClub ist ein Kanal auf YouTube, der kurze Erklärvideos zu Themen in Chemie, Mathe, Biologie, Erdkunde, Geschichte und Physik macht, die, aus persönlicher Erfahrung heraus, wirklich einleuchtend sind. Wenn ihr also etwas in den Worten des Lehrers einfach nicht versteht, dann schaut ruhig mal auf dem Kanal vorbei, dort wird es euch in einfachen Worten leicht erklärt werden. Auch für andere Fächer gilt übrigens: Wenn ihr ein komplexes System nicht versteht, lasst es euch zuerst von Kinderwebsiten (z. B. Logo) erklären. Wenn ihr erst einmal das Grundprinzip versteht, werden die komplexen Aspekte direkt viel einfacher.

 

  • Mit Hausaufgaben mithalten und zeitnah erledigen

Ich weiß, dass viele denken, Hausaufgaben seien unnötig und würden einem nur die Zeit stehlen, allerdings ist es nicht so. Hausaufgaben trainieren die erlernten Prinzipien noch einmal und zeigen euch auf, wo es hapert. Mit ihnen mitzuhalten ist daher nicht nur wichtig, um sich wieder mündlich beteiligen zu können, sie sind auch ein Mittel, um Dinge leichter zu verstehen und im normalen Alltag zu lernen, ohne das auf dem Lernweg vor der Arbeit extra miteinbinden zu müssen. Sie auch zeitnah zu erledigen ist deshalb wichtig, damit es, einen Tag vorher meistens, nicht zu viel wird und einem plötzlich ein Berg an Hausaufgaben vorschwebt. Persönlich würde ich empfehlen, pro Tag in etwa eine Stunde Schulaufgaben zu machen, haltet alles auf einem normalen und verteilten Level, dann bleibt es auch entspannt. Das Lernen für Arbeiten fließt dort übrigens auch noch mit hinein. Auch hier gilt es, frühzeitig anzufangen, denn in der letzten Nacht vor der Arbeit alles sturmzulernen kann, aus eigener Erfahrung, ziemlich anstrengend (und ermüdend) werden.

 

  • Nicht nur eine Farbe für alles benutzen!

Um uns nun wieder darauf zu fokussieren, wie man richtig lernt und sich sehr leicht Sachen merken kann, kommen wir nun zu den verwendeten Farben auf dem Lernzettel/den Unterlagen. Benutzt dafür nämlich auf keinen Fall nur eine Farbe, sondern macht es bunt, unterstreicht wichtige Sachen oder kreist andere ein. Mit abwechselnden, herausstechenden Mustern kann sich das Gehirn viel leichter Dinge einprägen. Das gilt übrigens auch für das Arbeiten während der Klassenarbeit: Markiert euch die Operatoren und wichtige Einzelheiten der Aufgabenstellung, um nichts zu übersehen. Falls ihr an einem Text arbeiten müsst, markiert in ihm auch für die Aufgabenstellung wichtige Dinge. Wenn das mehrere Sachen sind, bedeutet das auch mehrere Farben!

Für das stumpfe Vokabellernen wären das übrigens die Eselsbrücken, die „Farben“ des Gehirns J!

 

  • Pausen einlegen

Frustrierend wird es meistens, wenn ihr nun schon seit Stunden an denselben Formeln/Vokabeln/Daten sitzt, sie aber einfach nicht auswendig lernen könnt, oder es euch so vorkommt, als ob ihr nun schon den ganzen Tag lernen würdet. Macht deshalb zwischenzeitlich auch Pausen, in denen ihr euch entspannt und an etwas anderes denkt! Immerhin funktioniert euer Gehirn auch nur wie ein Muskel: Nach einer Zeit wird es erschöpft und kann sich nicht mehr konzentrieren, da bringen auch fünf Stunden lernen nichts mehr. Pausen sorgen deshalb dafür, dass es immer noch Spaß macht und die Lernepisoden effektiver werden.

 

  • Die optimale Lernmethode finden

Entgegen vieler Meinungen lernen nicht alle Menschen gleich, somit ist es also nur logisch, dass jeder auch seine individuelle Methode hat, wie er am besten lernt. Nicht für alle wird es daher die beste Hilfe sein, Dinge nur immer und immer wieder aufzuschreiben. Manche lernen besser durch das Hören, manche durch das Lesen, manche durch das Schreiben – manche sogar am besten, wenn sie sich gerade körperlich betätigen oder etwas hören, während sie z. B. malen. Da gibt es viele unterschiedliche Formen, die auch kombiniert werden können, wichtig ist nun, dass ihr die Methode findet, mit der es am besten funktioniert, denn damit werdet ihr am wenigsten Zeit vor dem Schreibtisch verbringen.

 

  • Fächer abwechselnd lernen

Wollt ihr bei Laune bleiben, dann lernt für verschiedene Fächer abwechselnd – das gilt übrigens auch für Hausaufgaben. Diese Methode wird immer wieder frischen Wind und einen neuen Kick herein bringen. Wenn ihr also gerade für ein recht rationales Fach wie Physik oder Mathe gelernt habt, dann lernt nun für ein schreib- und redelastiges Fach wie Deutsch. Eine richtige Abwechslung zwischen schriftlichen und mündlichen (z. B. Vokabeln lernen) Aufgaben bei den Hausaufgaben kann euch auch viel Last abnehmen.

 

  • Mit Freunden lernen

Trotz aller Anstrengungen habt ihr einfach nicht genug Selbstdisziplin, um effektiv zu lernen? Oder ihr versteht etwas nicht ganz? Kein Problem, lernt mit euren Freunden! Am besten tut ihr das natürlich an Orten wie der Mediothek, wo die Aufmerksamkeit nicht ganz so weit abschweifen kann. So stellt ihr sicher, dass ihr alle auf dem gleichen Lernstand seid und löst zusammen Übungsaufgaben, die ihr alleine vielleicht noch nicht ganz versteht. Auch ist es enorm hilfreich, Zusammenhänge, wie z. B. in Geschichte, anderen Leuten zu erklären. Das können eure Freunde, eure Eltern oder andere Bekannte sein, wenn ihr es schafft, einem eher Unerfahrenen auf dem Thema alles lückenlos zu erklären, dann habt ihr es auch wirklich verstanden und könnt sichergehen, dass ihr in der Arbeit auch die AFB-3-Aufgaben schafft.

 

  • Familie ins Lernen einbinden

Das ist nun eher ein manipulativerer Trick, aber dennoch ziemlich effektiv. Wenn sich eure Eltern oft beschweren, dass ihr nicht genug für die Schule tut, obwohl ihr das ganz anders wahrnehmt, dann lasst es sie immer, aber auch wirklich immer wissen, wenn ihr lernt oder Hausaufgaben macht, so könnt ihr alles beispielsweise an einem oft besuchten Ort wie der Küche machen. Seht dabei am besten noch etwas gestresst aus und murmelt fleißig Wörter vor euch hin, das macht den perfekten Eindruck. Haltet sie auch über Arbeiten und euren Lernstand auf dem Laufenden, so gibt es für sie keine Überraschungen. Lernt auch unbedingt mit euren Eltern zusammen, das gibt einen zusätzlichen Lerneffekt und versichert sie, dass es, wenn die Arbeit trotzdem schiefgehen sollte, zumindest nicht an euch lag.

 

  • Einen netten Filmabend mit Informationsgehalt

Stellt euch nun mal folgende Situation vor, die ihr bestimmt alle kennt: Ihr kommt nach Hause, seid endfertig, aber müsst noch megaviel für eine Geschichtsarbeit am morgigen Tag lernen. Was nun, wo die Konzentration total weg ist? Kein Problem, schnappt euch eine Flasche Cola und eine Chipspackung, legt euch aufs Sofa und schaut euch einfach historische Filme an, die in dieser Epoche spielen. Am besten sind hierfür natürlich Dokumentationen geeignet, die genau von euren Themen handeln, es reichen meistens allerdings auch schon einfache Spielfilme oder Serien, die die gleichen Randumstände haben. Je historisch korrekter, desto besser. Auch, wenn ihr so vielleicht nicht alle Daten genau drauf habt, versetzt ihr euch doch intensiv noch einmal in diese Zeit und merkt euch wahrscheinlich besser, was da vor sich geht, als wenn ihr es bloß endfertig und frustriert versucht, auswendig zu lernen. So werdet ihr in den meisten Aufgaben am nächsten Tag immerhin irgendwelche guten Zusammenhänge hinschreiben können. Das funktioniert je nach Film auch für andere Fächer, das nächste Mal, wenn ihr also verzweifelt seid: einfach den Fernseher anschmeißen!

 

  • Gehe deine Arbeiten durch und analysiere deine Fehlerschwerpunkte

Vergangene Arbeiten können auch einen guten Einblick in die Stellen geben, an denen ihr noch Schwierigkeiten habt. Sucht also diese Schwerpunkte heraus und feilt an ihnen, es ist immer wichtig, aus seinen Fehlern zu lernen, damit sie sich nicht wiederholen. Besonders in Sprachen kann das alles entscheidend werden, vor allem, wenn man gerade die Grundlagen lernt!

 

  • Setze Ziele – keine zu harten und belohne dich, wenn du diese erreicht hast

Ein Antrieb und eine Motivation, warum du diese Dinge lernst, helfen dabei, den Stoff leichter und mit mehr Spaß zu verstehen. Und das meine ich wortwörtlich – euer Gehirn kann sich besser Sachen, auch auf lange Zeit, merken, wenn ihr hartnäckigere Ziele habt. Wollt ihr also später unbedingt mal nach Frankreich fahren und dafür fließend Französisch sprechen, stehen die Chancen gut, dass ihr euch auch Vokabeln viel leichter merken könnt. Keine Sorge, das Gleiche funktioniert aber ebenso mit kurzfristigen Zielen, beispielsweise einfach eine gute Note in der Arbeit zu schreiben. Belohnungen auf dem Weg zum Lernen helfen euch, bei der Stange zu bleiben, darunter können zum Beispiel Pausen oder auch Süßigkeiten fallen. Wenn ihr also jetzt bereits eine halbe Stunde ununterbrochen gelernt habt oder euch diese eine schwere Vokabel endlich merken konntet, gönnt euch etwas! Wichtig ist es nur, diese Ziele mit Belohnungen vorher festzusetzen, damit ihr euch nicht „überbelohnt“ :D.

 

  • Mut zur Lücke und nicht zu viel Stress, denn Noten sind nicht alles!

Auch wenn euch die ganze Welt momentan glauben lassen möchte, dass Noten und die Schule das Wichtigste überhaupt sind, das stimmt nicht, glaubt mir. Lasst euch das von einem schon etwas älteren Hasen gesagt sein: Noten sind nicht alles. Sie sind weder eine Garantie für einen guten Charakter, noch für einen erfolgreichen Berufsweg später, deswegen setzt euch damit selbst nicht so unter Stress. Noten sind zwar wichtig, bitte versteht mich jetzt nicht falsch, aber eben nicht so wichtig, dass ihr den Rest eures Lebens verpasst. Gerade in diesen nächsten Jahren werden noch so viele andere, neue und spannende Sachen auf euch zukommen, dass man die Schule nicht immer an vorderste Stelle packen kann, und das ist in Ordnung, denn da gehört sie nicht hin. Darum fangt an, alles ein wenig lockerer zu sehen und verkrampft euch nicht zu sehr, ihr seid ja noch ein paar Jahre hier, und schon wird alles anfangen, viel spaßiger und entspannter zu sein, denn das ist, was ihr im Endeffekt bei allen Dingen immer haben solltet und wofür diese kurze Liste gut war: Spaß.

 

Ich hoffe sehr, ihr könnt ein paar von diesen Tipps in euren Lernalltag mit einbinden oder zumindest erforschen, welche am besten für euch individuell funktionieren, immerhin kann die Schule manchmal echt anstrengend und überwältigend werden, dann ist Organisation und ein Plan wirklich alles!

von Maxine Eicker

  1. Wolf sagt:

    Ein wirklich sehr guter und unglaublich umfassender Artikel!
    Da kann man ja selbst als Zwölftklässler noch eine ganze Menge dazu lernen :D.

    Freundliche Grüße
    Wolf Luttermann

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